Selbstauskunft:
Ich war als Journalist, Buchautor und Fotograf immer ein
Geschichtenerzähler – und habe aus vielen Ländern Europas, aus Nordamerika, Afrika, Asien und Australien berichtet. Mein Medium waren dabei Worte und Bilder.
Doch mit den Jahren habe ich erkannt, dass Gegenstände ebenfalls Geschichten erzählen ... und wie wir Menschen beim Aufeinandertreffen mit einander in Harmonie oder Auseinandersetzung gehen.
So habe ich begonnen, Gegenstände zu sammeln: Alligatorzähne aus Florida, Plakatfetzen aus Ladakh, eine Schlangenhaut aus Italien, eine verrostete Fibel aus Marokko, ein Messer aus Westaustralien, den Griff eines Sarges aus Irland, eine Patronenhülse aus Korfu.
Lange war dies nur ein beiläufiges Zusammentragen von exotischen Erinnerungsstücken. Doch mit wachsender Faszination entwickelte sich dieses unsystematische Sammeln zu gezielten Bergungen von Hinterlassenschaften menschlichen Handelns an ausgesuchten Fundstätten.
Und weil ich alles, was ich in Angriff nehme, mit hohem professionellem Anspruch an mich selbst tue, habe ich meiner Sammeltätigkeit einen Namen und damit eine offizielle Identität gegeben: Neo-archäologische Bergungen.
Wenn ich frei arbeite, begnüge ich mich mit Legungen der Fundstücke vor Ort, woraus aber bereits spannungsvolle Ensembles entstehen. Diese Ensembles dokumentiere ich und lasse sie dann zurück. In diesem Fall agiere ganz ich im Sinne der Land-Art. Für Ausstellungen oder Sammler fixiere ich die Fundstücke zu kraftvollen Materialbildern oder Präsentationsstelen.
Seit 2020 bin ich so vom Journalist, Buchautor und Fotograf zum Objektkünstler mit wachsender Anerkennung geworden.