Bergungen im großen Stil
Diese neo-archäologische Expedition soll ins südliche Niederbayern führen. Denn hier gibt es zahlreiche verlassene bäuerliche Anwesen sowie leerstehende Gebäude in den historischen Stadtkernen der Kleinstädte.
Häufig finden sich dort noch zurückgelassene Möbel, Werkzeuge, Geschirr oder Kleidungstücke. Den am besten
erhaltenen Gegenständen wird manchmal ein neues Zuhause in einem Heimat- oder Bauernhofmuseum gegeben.
Allerdings stößt man vor Ort auf weit mehr stark beschädigte Gegenstände, die den musealen Standards nicht
genügen. Diese Gegenstände werden im örtlichen Sprachgebrauch abfällig als "Graffl" bezeichnet – und bedenkenlos entrümpelt.
Statt es als Gerümpel menschlichen Handelns abzutun, sehe ich im Graffl eine phantastische, wenn auch widerborstige Schönheit. Durch meine neo-archäologische "Mission Graffl" soll möglichst viel von diesem störrischen Reichtum gerettet und gewürdigt werden.
Ich plane, innerhalb der Monate September, Oktober, November 2022 an drei ausgewählten Örtlichkeiten meine
neo-achäologischen Bergungen zu vollziehen und die vorgefundenen und in kreativen Aktionen verdichteten Ensembles in einer Ausstellung öffentlich zu präsentieren, dieses Tun ausführlich zu
dokumentieren und medial zu begleiten.
Wichtig: Dieses Vorhaben wird im Rahmen des Stipendienprogramms des Freistaates Bayern 'Junge Kunst und neue Wege' unterstützt.
Der Ort: Unterrettenbach / Gemeinde Kröning / Bayern
Die Situation
Durch einen Artikel in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG bin ich auf das Phänomen der leerstehenden und verfallenden Bauernhöfe in Niederbayern aufmerksam geworden. Bei einem der erwähnten Bauernhöfe habe ich eine erste Begehung, Sichtung und Dokumentation durchgeführt.
Alle Gegenstände habe ich bei dieser ersten Begehung im Original-Arrangement belassen.